Das Fachwerkhaus ist die bekannteste Verwendung von Holzfachwerk im Hochbau. Es ist ein Skelettbau aus Holz, bei dem die horizontale mittels schräg eingebauter Streben erfolgt und die Zwischenräume (Gefache) mit einem mit Lehm verputzten Holzgeflecht oder mit Mauerwerk ausgefüllt sind. Die Bauhölzer wurden zimmermannsmäßig verbunden, unter weitestgehendem Verzicht metallischer Verbindungsmittel wie Nägel oder Schrauben. Es gibt verschiedene Ausführungen, die von klassisch rustikal bis modern und elegant reichen.
Fachwerkhäuser werden in der Regel aus nachwachsenden Baustoffen hergestellt. Viele Fachwerkhäuser sind über 400 Jahre alt, deshalb gilt diese Bauweise als besonders beständig.
Schon im Jahr 33 vor Christus beschrieb der römische Architekt Vitruv die Fachwerkbauweise. Seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert war der Fachwerkbau die am meisten verbreitete Bauweise in Westeuropa. Hunderttausende Häuser in dieser Bauweise sind noch erhalten. Für uns bemerkenswert: die Holzkonstruktion für diese Häuser wurde in der Werkstatt abgebunden und vorgefertigt zur Baustelle geliefert.
Heute werden Fachwerkshäuser aus architektonischen Gründen gebaut. Die großen Glasflächen ergeben ein charakteristisches Aussehen, das nur mit dieser Bauweise zu erzielen ist.
